Hinter der Bezeichnung Vinyl verbirgt sich PVC (Polyvinylchlorid) – ein Kunststoff, der über Jahre in der Kritik stand. Als gesundheitlich bedenklich gilt der Zusatz von schadstoffhaltigen Weichmachern. Für Vinyl-Bodenbeläge, die innerhalb der EU gefertigt werden, greifen heute strenge Kontrollen. Sie stellen sicher, dass für die Fertigung ausschließlich gesundheitlich unbedenkliche Rohstoffe und Zusätze verwendet werden. Die Auflistung der Vor- und Nachteile zeigt, dass moderne Vinylböden als Alternative zu Massivholzböden oder Laminat eine Überlegung wert sind – insbesondere dann, wenn die Kosten mit über die Wahl des Fußbodenbelages entscheiden.
Wichtige Vorteile von Vinylböden
- Pflegeleicht, kostenintensive Spezialpflege ist nicht erforderlich: durch Absaugen oder feuchtes Wischen mit haushaltsüblichen Neutralreinigern lassen sich glatte Vinylböden einfach säubern.
- Strapazierfähig: Vinylböden sind im Vergleich zu Echtholzböden widerstandsfähiger gegen Kratzer und andere Gebrauchsspuren.
- Geräuscharm: der Bodenbelag „schluckt“ den Trittschall – je mehr Schichten das Produkt hat, umso höher ist die Geräuschdämmung.
- Feuchtraumtauglich: Vinyl hat eine wasserabweisende Oberfläche. Mit wasserfestem Kleber verlegte Böden sind vielseitig einsetzbar – beispielsweise im Küchen- und Sanitärbereich.
- Leicht verlegbar: der Bodenbelag ist von der Rolle oder als Diele erhältlich. Letztgenannte wird im Klick-Verfahren schwimmend verlegt. Für ungeübte Heimwerker empfehlen sich gerollte Produkte mit verklebbarem Untergrund.
- Recyclebar: Vinylböden sind wiederaufbereitungsfähig – beispielsweise zu Pylonen für Absperrungen im Straßenverkehr
- Vielfältige Produktpalette für individuelle Raumgestaltung: in auf den ersten Blick täuschend echt wirkender Holzoptik bis zum unifarbenen Dekor in den Farben der aktuellen Wohntrends lassen Vinylböden viel Spielraum bei der Raumgestaltung. Für privat und gewerblich genutzte Räume gibt es unterschiedliche Qualitäten (Nutzungsklassen).
Beachtenswerte Nachteile von Vinylböden
- Ökologisch bedenklich: als thermoplastischer Kunststoff ist Vinyl nicht auf natürlichem Wege abbaubar. Die endgültige Entsorgung muss in Müllverbrennungsanlagen mit spezieller Filtertechnik erfolgen, da bei der Verbrennung gesundheitsgefährdende Schadstoffe freigesetzt werden.
- Nicht haptisch: im Gegensatz zu Massivholzböden (Parkett) verfügen Vinylböden nicht über Eigenwärme sowie eine natürliche Oberflächenstruktur. Die Berührung kann deshalb kein Gefühl von wohnlicher Behaglichkeit für den menschlichen Körper erzeugen.
- Eventuell handwerkliche Vorarbeiten erforderlich: Vinylböden sind vergleichsweise dünn und weich. Bereits kleine Unebenheiten im Untergrund zeichnen sich ab und bilden optisch störende Dellen, die sich zudem im ungünstigsten Fall als Stolperfallen erweisen. Dies macht bei unebenem Unterboden im Vorfeld der Verlegung ein fachmännisches Abschleifen der Auflagefläche erforderlich.
- Bei verklebten Böden: arbeitsintensive Entfernung: beim Ablösen von Vinylböden erweisen sich Klebereste als hartnäckig.
Die Zusammenstellung bezieht sich auf hochwertige, über den deutschen Fachhandel angebotene Produkte.
Weiterführende Informationen:
http://www.parkett-store24.de/blog/2012/06/22/boden-trends-vinylboden/
http://diebaukiste.blogspot.de/2013/11/fur-die-hohe-des-estrichs-mussen-wir.html
http://www.parkett-store24.de/info/bedeutung-nutzungsklassen-laminatboden/
http://www.baublog-liste.de/blogstart/baublog/umfragen/was-ist-dein-favorisierter-bodenbelag-im-badezimmer